29. Etappe: Versoul – Abbaye Acey

Nachdem ich mich ja bereits gestern um die entsprechenden Fahrkarten gekümmert hatte, ging es heute nur noch darum zum richtigen Zeitpunkten am richtigen Bahnsteig bzw. Bussteig zu stehen. Da die französische, genauso wie andere eher mediterran ausgerichtete, Bahnen darauf verzichten, den Bahnsteig auf ihren Fahrplänen anzudrucken, sondern ihn lieber kurz vorher auszurufen oder/und mit Hilfe großformatiger Displays kundzutun, kann das schonmal zu hektischer Rennerei führen. Deshalb war ich frühzeitig am Platz, hatte also jede Menge Zeit, um genau dieses Interrail-Gefühl nochmal aufkommen zu lassen, das ich gestern bereits verspürte. Es ist dieses Ungewisse im Planbaren, dieser Bammel vor dem kleinen Mißgeschick, dieses Abenteuer im Standardisierten, was heute genauso aufregend ist, wie vor dreißig Jahren.
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28. Etappe: Filain – Versoul

Interrail 2.0. Mehr sag ich nicht. Ein Jungbrunnen. Aber die Geschichte sei von Anfang an erzählt.
Auf der eigentlichen Strecke gibt es immer wieder Engpässe mit Übernachtungsmöglichkeiten, die sich bislang aber immer auch kurzfristig aufgelöst haben. Eben bis gestern. Es war einfach nichts zu machen. Also habe ich kurzfristig umdisponiert und bin heute in Vesoul unter und shuttle morgen von hier aus wieder an die Strecke.
Zunächst mal mußte ich aber nach Vesoul kommen und zwar zu Fuß, knappe 16km. Da ich keine Karten aus der Gegend dabei habe, habe ich mich auf google maps mit der beta-Version für Fußgänger verlassen, verlassen müssen. Ich hatte allerdings ein mulmiges Gefühl.
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27. Etappe: Villersexel – Filsain

Tja, der Abend war tatsächlich lang, weil ich – schon ein wenig assimiliert – erst um 20: 30h zum Essen gegangen bin. Das kann man mal machen, aber mit einer Quiche als Vorspeise und in Honig marinierten Tranchen vom Eisbein mit Bratkartoffeln, schläft es sich dann halt schlecht. Ich bin also reichlich gerädert auf die Strecke gegangen, was ich aber schon nach wenigen Metern nicht mehr spürte.
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26. Etappe: Villers-sur-Saulnot – Villersexel

Nach einer herzlichen Verabschiedung vom Herbergsvater, einem wirklich prächtigen Menschen, machte ich mich auf dem Weg. Es war wieder nur leicht bewölkter Himmel und Sonnenschein. Ich folgte den Wegzeichen und merkte erst im nächsten Dorf, daß irgendetwas nicht stimmte. Ich stand nämlich vor einer Bäckerei und schräg gegenüber gab es eine Alimentation, einen Tante-Emma-Laden. Die sollte es aber laut Wanderführer gar nicht geben. Bein Nachlesen hab ich dann auch das Kleingedruckte angeschaut und festgestellt, daß es ob der TGV-Streckenführung, die bei Drucklegung 2009 noch nicht abgeschlossen war, zu Veränderungen kommen könnte. Das war ja nun offensichtlich der Fall. Aber was halfs. Ich folgte also in den kommenden Stunden den Wegemarkierungen, die – das muß erwähnt werden – wirklich systematisch und mich entspannend angebracht waren. Die Wegeführung war toll und zeigte die grünen Hügel Frankreichs von ihrer besten Seite. Satte Wiesen, weidende Kühe, hier und da ein kleiner Wald und die Berge in der Ferne. Echt schön.
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25. Etappe: Belfort – Villers-sur-Saulnot

Nach drei Nächten im Mobil Home und einem ersten Mai ging es heute wieder auf die Strecke und der Rucksack war ein wenig schwerer wie gedacht. Wie schnell man sich der Last doch wieder entwöhnen kann. Aber das pendelt sich schon wieder ein. Vom Campingplatz gings in die Altstadt und von da aus erstmal durch eher triste Vorortsiedlungen. Die tragen übrigens auch dort bevorzugt die Namen osteuropäischer Städte und erschweren schon allein deshalb den dort Lebenden das Ein oder Andere, etwa eine Lehrstelle. Dann war das aber auch durch und an dem schon bekannten Kanal gings Richtung Countryside. Da die Sonne schien, verstaute ich meine Jacke schnell am Rucksack und marschierte drauf los. Das sollte heute mit sechs Stunden auch kein sonderlich langer Wandertag werden und von daher machte alles den Anschein einer leichten Tour.
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24. Etappe: Bellemagny – Belfort

Punkt 7:30h habe ich mich auf den Weg Richtung Belfort gemacht. Die Strecke führt ohne viele Höhenmeter durch die Porte d’Alsace oder die von mir ja schon häufiger angesprochene burgundische Pforte. Es ist halt eine Frage von welcher Seite man draufschaut. Insgesamt war das Laufen relativ entspannt, eben auch weil es trocken war und – jetzt kommt’s – die Sonne schien. Es gab herrliche Rückblicke auf die Vogesen und es ging dann flott voran, so daß ich bereits nach fünf Stunden in Belfort eingetrudelt bin.
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