Ein ganz persönlicher Aufruf zum 1. Mai!

Der Mai ist der letzte Monat des Frühlings. Und dann kommt verheißungsvoll der Sommer. Auch ein zentrales Lied der Arbeiter*innenbewegung kündet davon, dass die „Sonn` ohn` Unterlass“ scheinen wird, wenn es den Raben und Geiern erst an den Kragen gegangen ist.

Es geht also um Licht, Sonne und Wärme; ums Nach-Vorne-Schauen und die damit verbundene Hoffnung, dass es besser, wenn nicht sogar gut, wird. Allerdings sieht es derzeit so gar nicht danach aus. Wohin sich der Blick auch richtet, zeigt sich Krisenstimmung und eine rückwärtsgewandte Zeitenwende. Was leider kaum noch gesehen wird, sind die Herausforderungen von Klimawandel und Ressourcenverfügbarkeit. Dabei wäre das der Dreh- und Angelpunkt, um über eine Gesellschaft nachzudenken, in der wir leben wollen.
Leider ist das derzeit eher Gegenstand der Diskussion im Überbau, als dass es ein Thema operativer Basisarbeit in allen Bereichen wäre.

Aber wir waren mit rund einer Million Menschen auf der Straße, um gegen Rechts und für
die Republik zu demonstrieren. Die IG Metall hat mehr als 80.000 Menschen mobilisieren können, die für eine sozial-ökologische Industriepolitik demonstriert haben. Und an vielen Orten, in vielen Betrieben und auf vielen Plätzen hat sich die Zivilgesellschaft zu vielen anderen Themen positioniert.

Der erste Mai steht für diese inhaltliche Breite, weil er schon immer für die Fragen sozialer Gerechtigkeit in Gesellschaft und Betrieb genauso gestanden hat, wie für den Kampf gegen Rechts und für eine fortschrittliche Politik in eine bessere Zukunft. Und in Zeiten wie diesen,
ist es ganz bestimmt nicht nur der Kampftag der Arbeiter*innenklasse, sondern eben aller Menschen guten Willens, egal ob Sie Lohn oder Gehalt beziehen, Honorarforderungen oder Rechnungen stellen oder Bürgergeld beanspruchen müssen. Egal ob ihr inhaltlicher Zugang über die Arbeitswelt, die Umwelt- und Klimabewegung oder den Antifaschismus kommt.

Deshalb fordere ich alle auf, sich an den lokalen Aktionen der DGB-Gewerkschaften und anderer Gruppen zu beteiligen. Geht hin, auch wenn es langweilig ist. Nehmt eure Fahnen, Transparente und Schilder mit. Zeigt die Vielfalt der Menschen und Organisationen, die für eine bessere Zukunft streiten. Zeigt, wie viele wir sind und zeigen wir auch, dass der Fortschritt auf unserer Seite ist!

Bildet rote und bunte 1. Mai-Banden!