48. Etappe: Valprivas – Retournac

Es regnet nicht. Vielleicht hat sich das Schmollen und Hadern ja gelohnt. Aber aua, meine Schulter tut weh. Wo kommt das denn her? Ich habe ja diese abwaschbaren Hygienematratzen in diesen Herbergen im Verdacht. Also Diclophenatic heute mal großzügig verteilen und dann geht es auch wieder. Zum Frühstück geht es in die Bar, wo ich auch den Schlüssel wieder abgeben muß. Gereicht wird ausschließlich eine Orangenmarmelade, die die Engländer gerne für sich behalten können. Ich verzichte und imitiere die Franzosen, die ihr Baguette zuckern und in Kaffee stippen. Außerdem gibts noch Honigbrote. Man kann sich an dieses nur-süß Frühstück echt gewöhnen, muß man aber nicht. Es regnet immer noch nicht, als ich losgehe.

Ich bin jetzt mittendrin in der Auvergne, was ich an einem krassen Bergauf, Bergab merke. Die Plackerei wird leider nicht mit Fernsichten belohnt, weil in den Tälern noch Nebel hängt. Trotzdem blitzt das Interessante dieser Landschaft vulkanischen Ursprungs auf und zum Schluß lande ich in Retournac, wieder an der Loire. Es regnet immer noch nicht, aber weil es auch nicht aufreißt, beschließe ich mir ein Zimmer zu nehmen. Und prompt reißts auf. Kismet. Egal. Geduscht, diesmal heiß, umgezogen und ab ins Städtchen, wegen Hunger. Und genau die Viertel Stunde zu spät in der es das Menue du Jour gerade nicht mehr gibt und der Boulanger in der Mittagspause weilt. Wir haben 14.45h. Also weiter darben. Aber heute abend gibts was Gescheites!

Gabs dann aber auch nicht, weil hier Freitagabend die Bürgersteige hochgeklappt werden. Nur der Dönermann hält die Stellung, weshalb ich darauf zugreifen muß. Naja egal. Nochn Bier in der Unterkunft, die über einer Pizzeria-Kneipe liegt, und ab in die Heia.