97. Etappe: El Acebo – Ponferrada

Es gibt, Punkt acht, ein französisches Frühstück mit frischen getoastetem Brot und selbstgemachten Marmeladen, serviert vom Hausherrn, der so einen freundlichen und zufriedenen Eindruck macht, daß ich nachfragen muß. Ja, ist er. Er hat mit der Vermietung und dem Leben hier in den Bergen sein Ding gefunden. Ich spare mir die Nachfrage, was er denn vorher gemacht hat. Geschliffenes Englisch, aufwendige Renovierungsarbeiten und eine gewisse Weltläufigkeit lassen wenig andere Schlüsse zu, als daß er mal mit irgendwas richtig Schotter in gehobener Position gemacht hat. Es sei ihm gegönnt. 

Ich stelle dann doch noch eine Frage, weil ich im Ohr habe, daß hier auch lange Jahre nach dem Bürgerkrieg Leute gegen Franco gekämpft haben. Es gibt auch eine regionale Berühmtheit, den Manuel Giron, der diesen Kampf mit seinem Leben bezahlt hat. Mir liegt die Frage nah einem Denkmal auf den Lippen, die er wohl geahnt hat und sagt nur: Transition, der Mantel des Schweigens über den Franquismus. Naja, ich geh dann los und auf dem Weg ins Tal werde ich das Gefühl nicht los, daß die Guerilleros doch hier oder da sicherlich unterwegs gewesen sind. Mit dem einschlägigen Liedgut auf den Lippen erreiche ich nach rund vier Stunden das Ziel, nicht ohne vorher eine aufgelöste Gruppe junger Spanier zu passieren. Einen der Wanderer hat es kreislaufmäßig umgehauen. Der Krankenwagen ist aber schon unterwegs, so daß ich meinen Weg fortsetzen kann.

Angekommen, stadtfein gemacht und den späten vormittag also die Zeit von 12:00h bis 14:00h in der Stadt mitgemacht und genossen. Danach Siesta, ein wenig, und die Office-Pflichten erledigt. Nachmittags wieder raus und eine SD-Karte gejagt. Die 16mb sind voll. (Das werden Keine Diaabende, sondern Diatage.) Aber im nächstbesten Photogeschäft werde ich fündig und alles ist gut. Danach besichtige ich die Templerburg, organisiere ein frühes Abendessen, den ersten spanischen Döner (Nicht der Rede wert) und sitze nun mit den Rolling Stones (aus der Konserve) in einer Weinbar und probiere die Weißen. Das kann sich alles blicken lassen und macht Spaß. Ins Kerngebiet der Weinregion komme ich allerdings erst morgen. Vorfreude macht sich bei der zweiten Position breit, sehr fruchtig. Pfirsiche satt. Cool…